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IT-Betrieb

Einleitung

Das Modul «IT-Betrieb» beschreibt die Auslieferung und Inbetriebnahme des erstellten IT-Systems mit allen vorbereitenden und unterstützenden Tätigkeiten, damit das System effizient genutzt werden kann. Parallel dazu werden die Vorbereitungen für die Übergabe an die für den Betrieb verantwortliche Organisation durchgeführt.

Neu eingeführte Systeme werden zwischen «MS41: System aktiviert» und «MS45: Betrieb aktiviert» von der Projektorganisation wie auch der Betriebsorganisation betrieben. Dazu gehören folgende Bereiche.

  • Incident Management (Support)
  • Change Management (Weiterentwicklung / Änderungen)

Während der Beobachtungsphase wechselt die Zuständigkeit dafür von der Projektorganisation zur Betriebsorganisation. Nach erfolgter Betriebsübergabe ist die Betriebsorganisation vollständig für den Betrieb zuständig.

Damit werden folgende Ziele verfolgt:

  • Geordnete Übergabe des fertiggestellten Systems aus der Projektorganisation an die Organisation des künftigen Betreibers
  • Sicherstellen, dass nur betriebsfähige Systeme übergeben werden
  • Verhindern einer betrieblichen Überlast
  • Betriebsorganisation ist befähigt das neue System zu betreiben

Ein Projekt kann nicht abgeschlossen werden, ohne dass eine offizielle Betriebsübergabe gemäss Betriebsübergabeprotokoll stattgefunden hat.

Verantwortung

Für die Betriebsübergabe ist der Projektleiter Betreiber (ZID PL) in Abstimmung mit dem zuständigen ZID-Bereich verantwortlich.

Ergebnisse

Betriebskonzept
Das Betriebskonzept beschreibt die Betriebsorganisation mit der Aufbauorganisation und den Betriebsprozessen des Betreibers. Das Betriebskonzept bildet die Grundlage für die Erarbeitung des Betriebshandbuchs und der Organisation beim Betreiber. Insbesondere die personelle Verfügbarkeit (Stellenprozent) muss berücksichtigt werden.

Abnahmeprotokoll
Das Abnahmeprotokoll gemäss Vorlage Stadt Luzern dokumentiert die Erfüllung der Vereinbarung über die Produkt- / Systemeigenschaften und bestehende Mängel. Es ist ein rechtlich verbindliches Dokument. Es muss zwingend pro IT-Systemeinführung erstellt werden. Verantwortlich ist der Projektleiter Fach zusammen mit dem Projektleiter Betreiber (ZID PL).

Betriebsübergabeprotokoll
Das Protokoll der Betriebsübergabe dokumentiert die vollständige Durchführung sämtlicher Arbeiten im Rahmen der Betriebsübergabe. Die Arbeiten richten sich nach den im Betriebsübergabeprotokoll definierten Punkten.

Betriebshandbuch (BHB)
Das Betriebshandbuch liefert alle Informationen, die der Betreiber benötigt, um das System ordnungsgemäss betreiben und im Fall von Problemen richtig reagieren zu können. Alle für den Betreiber betriebsrelevanten Informationen sind im Betriebshandbuch dokumentiert.

Haupttätigkeiten

(1) Betriebskonzept gemäss Vorlage Stadt Luzern erstellen
Wird ein IT-System eingeführt wird in der Phase Konzeption immer ein Betriebskonzept erstellt, ausser im Projektauftrag wird dies explizit ausbedungen. Verantwortlich dafür ist der Projektleiter Betreiber (ZID PL).

(2) IT-Service definieren gemäss IT-Servicemanagement Stadt Luzern

(3) Betriebshandbuch gemäss Vorlage Stadt Luzern erstellen

(4) Betriebsinfrastruktur realisieren gemäss Hermes

(5) Betriebsorganisation institutionalisieren gemäss Hermes

(6) System integrieren gemäss Integrationskonzept

(7) Integrationsaufbau Betrieb
Die künftige Betriebsorganisation des Systems, welches mit dem Projekt eingeführt wird, macht sich mit dem System vertraut. Mögliche Tätigkeiten sind z. B. die Begleitung des Projektteams oder des produktiven Betriebs. Diese Phase kann bereits vor der Betriebsübergabe Betrieb starten. Die Tätigkeiten dienen der Vorbereitung der Betriebsübergabe.

(8) Betriebsübergabe Betrieb
Die Betriebsübergabe Betrieb beinhaltet alle Tätigkeiten, welche zur Betriebsübergabe gehören. Der Integrationsaufbau Betrieb sowie die Beobachtungsphase sind ein Teil davon.

(9) Beobachtungsphase
Der Service-Desk der Betriebsorganisation übernimmt als Single Point of Contact (SPOC) sämtliche Anfragen zum neuen System. Die nachgelagerte Supportorganisation (1st Level / 2nd Level) wird dabei grösstenteils durch den Betreiber sichergestellt. Das Projektteam steht beratend zur Seite und hilft weiter, sollte die Betriebsorganisation Incidents und Anfragen nicht zeitnah selbst lösen können. Dabei werden eingehende Anfragen und Incidents zum betroffenen System beobachtet und klassifiziert.

Richtwerte Beobachtungsphase
Die folgenden Richtwerte dürfen währen der Beobachtungsphase nicht überschritten werden. Andernfalls müssen Massnahmen definiert und / oder die Beobachtungsphase verlängert werden.

Beobachtungszeitraum

  • G-Applikationen: 4 Wochen
  • M- / H-Applikationen: 3 Wochen
  • K- / B- / U- / V-Applikationen: 2 Wochen

 Anzahl (Summe Anfragen + Incidents)

  • G-Applikationen: Pro Projekt festlegen (Z. B. 40)
  • M- / H-Applikationen: Pro Projekt festlegen (Z. B. 30)
  • K- / B- / U- / V-Applikationen: Pro Projekt festlegen (Z. B. 20)  

Das Monitoring der Richtwerte liegt in der Verantwortung des künftigen Applikations-Verantwortlichen.

Meilensteine

MS41: System aktiviert
Das aktivierte System wird den Anwendern für die Nutzung zur Verfügung gestellt. Es wird gemäss dem Betriebskonzept und dem Betriebshandbuch betrieben. Die Voraussetzungen für die Messung und Einhaltung des SLAs sind gegeben.

MS42: Abnahme
Erfolgreiche Schlussabnahme der Gesamtleistung der Leistungserbringerin und des eingeführten Systems ist erfolgt, Projektrestanzen sind terminiert und verantwortlichen Personen zugewiesen.
Das Abnahmeprotokoll dokumentiert die Erfüllung der Vereinbarung über die Produkt- / Systemeigenschaften und bestehende Mängel. Es ist ein rechtlich verbindliches Dokument.

MS45: Betrieb aktiviert
Der Betrieb ist aufgenommen und erfolgt mit der im Betriebskonzept definierten Betriebsorganisation. Die im Betriebshandbuch festgelegten Aktivitäten werden ausgeführt. Das Betriebspersonal nimmt die Betriebsaufgaben wahr.

 

  Weiterführende Dokumente
01 Betriebskonzept
02 Abnahmeprotokoll
03 Betriebsübergabeprotokoll